SoloVoices Ensemble Basel


Porträt

Für das Ensemble SoloVoices haben sich 2008 zwei Sängerinnen und zwei Sänger zusammengefunden, die sich solistisch mit vorrangig zeitgenössischer Musik beschäftigen. Alle vier Musiker*innen verbindet eine Affinität zu und eine grosse Erfahrung mit zeitgenössischer Musik. Die Kernbesetzung des Ensembles, bestehend aus den Sänger*innen Svea Schildknecht, Francisca Näf, Jean J. Knutti und Jean-Christophe Groffe, kann auf grössere Formationen von bis zu 20 Musiker*innen erweitert werden.

SoloVoices führt avancierte Literatur und Uraufführungen von Werken für solistische Stimmen auf, bezieht Instrumente, visuelle Medien, szenische Konzepte, Elektronik mit ein und konfrontiert neuere mit älterer Vokalmusik. SoloVoices entwickelt eigene Projekte, arbeitet mit Komponistinnen und Komponisten zusammen und erteilt Kompositionsaufträge. In Zusammenarbeit mit dem Institute for Computer Music and Sound Technology ICST der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) und Professor Germán Toro-Pérez widmet sich SoloVoices der Wiederaufführung von Werken für Stimmen und Elektronik, die zwischen 1980 und 2000 komponiert wurden.

SoloVoices hat durch die Aufführungen von Karlheinz Stockhausens Werk "Stimmung" für sechs Sänger*innen mit Unterstützung der Stockhausen-Stiftung für Musik in vielen Ländern internationale Anerkennung erlangt.

Unter den zahlreichen Uraufführungen von SoloVoices befinden sich u.a. Werke von Matthias Heep, Hans-Peter Frehner, Hans-Jürg Meier, Lukas Langlotz, Daniel Ott, Darija Andovska, Mike Svoboda, Hans-Martin Linde, Thomas Kessler, Roland Moser, Kevin Juillerat, Isabel Mundry, Marc Garcia Vitoria, Karin Wetzel, Nicolas Buzzi, Rudolf Kelterborn, Verena Weinmann, Balz Trümpy, Mischa Käser, Urs Peter Schneider und Micha Seidenberg.

SoloVoices wurde von bedeutenden Festivals und Veranstaltern eingeladen, darunter Culturescapes (Basel), Contrapunkt St.Gallen, musica aperta (Winterthur), KlangBasel, Festival Rümlingen, IGNM Basel, Imago Dei (Krems, A), Lucerne Festival, Société de Musique Contemporaine Lausanne (SMC), Stockhausen Stiftung für Musik, Festival Ensems (Valencia, E) und Bayerischer Rundfunk und Wien Modern.                 

 

„Das sich auch durch hohe Tonreinheit auszeichnende Vokalquartett hat sich vorrangig der Interpretation von zeitgenössischer Musik verschrieben und es bereits zu hoher Meisterschaft gebracht – eine Qualität, um die sich heutige Komponistinnen und Komponisten nur raufen können: Der bis in höchste, verhauchende Pianissimo-Lagen instrumental geführte Sopran Svea Schildknechts, der ausdrucksstarke, temperamentvolle Mezzosopran Francisca Näfs, der baritonal gefärbte, stimmführende Tenor Jean-Jacques Knuttis und der lyrische und auch mit Witz eingesetzte Bass Jean-Christophe Groffes.“ (Laura Weidacher, Journal 21, 7. März 2015).

 

SoloVoices

Svea Schildknecht, Sopran
Francisca Näf, Mezzosopran
Jean‐Jacques Knutti, Tenor
Jean‐Christophe Groffe, Bass


Svea Schildknecht

Die aus Heidelberg stammende Sopranistin Svea Schildknecht erhielt dort von frühester Kindheit an ihre musikalische Ausbildung in den Fächern Gesang, Klavier, Geige, Dulzian, Dirigieren und Theorie. Ein Schulmusik- und Englisch-Studium führte sie nach Freiburg, an der Schola Cantorum Basel absolvierte sie einen Master-Studiengang im Fach Vokal-Ensemble. Neben ihrer Tätigkeit als Lied- und Oratoriensängerin ist Svea Schildknecht sehr engagiert im Bereich der Neuen Musik und führte zahlreiche Werke in Uraufführungen auf. Im Theater Rigiblick Zürich sang sie in der Musiktheaterproduktion „Rote Asche“ von Mischa Käser, in Freiburg die Rolle der Maria Bellacanta im Stück "Hexe Hillary geht in die Oper", und in der Oper „Kopernikus“ von Claude Vivier (1978/79) mit der Young Opera Company Freiburg den Koloratursopran. Für die CD-Einspielung der Produktion "Kopernikus" erhielt das Ensemble 2016 den Preis der Deutschen Schallplattenkritik, und 2017 den International Classical Music Award. Svea Schildknecht ist Gründungsmitglied der beiden Quartette "Ensemble SoloVoices" und „Voc_4“, sowie des Trios „TreVoci“ und unterrichtet Gesang an der Domsingschule des Freiburger Münsters und an der Hochschule für Musik Freiburg. https://www.svea-schildknecht.de/


 

Francisca Näf

Francisca Näf hat Gesang und Chorleitung an den Musikhochschulen von Neuchâtel, Zürich, Den Haag (NL) und Basel studiert. Bereits während des Studiums setzte sie sich intensiv mit zeitgenössischer Musik auseinander und wirkte seither bei zahlreichen Uraufführungen mit. Es erfolgte im Jahr 2007 die Gründung des professionellen Ensembles SoloVoices, einem auf zeitgenössische Musik spezialisierten Vokalensemble. Das Interesse für die Alte Musik führte sie schliesslich nach Basel an die Schola Cantorum Basiliensis wo sie den Studiengang AVES (Advanced Vocal Ensemble Studies) mit einem Master abschloss. Neben der Mitwirkung (Sängerin und Organisation) bei SoloVoices ist Francisca Näf als Sängerin bei verschiedenen Ensembles tätig (Bach-Stiftung St. Gallen, Vokalensemble Zürich, Canticum Novum Zürich). Sie wirkte bei verschiedenen freien Musiktheaterprojekten sowie als Zuzügerin im Theater Basel mit. Francisca Näf unterrichtet an der Allgemeinen Musikschule Muttenz sowie privat Gesang und leitet den Chor i Punti. Ausserdem ist sie bei der Basler Münsterkantorei Assistentin der Dirigentin und erteilt Stimmbildungsunterricht. Francisca Näf ist Preisträgerin des Concours Nicati 2006 ‐ öffentlicher Interpretationswettbewerb für zeitgenössische Musik.


Jean Knutti

J. Knutti ist in Kanada geboren, und kam mit 8 Jahren in die Schweiz. Er studierte an der ETH in Zürich Mathematik und danach am Konservatorium Zürich parallel Gesang und Waldhorn. Nach dem Besuch des Opernstudios in Biel wandte er sich zum Opernfach hin, und stellt mit Vorliebe Tenor‐ und Bariton‐ Charakterrollen aus Opern des 20. Jahrhunderts dar. So hat er am Musiktheater Biel und bei freien Produktionen im In‐ und Ausland schon in über 35 Opern mitgewirkt, darunter in vielen Uraufführungen. Neben SoloVoices ist Jean J. Knutti als Ensemblesänger in verschiedenen kammermusikalischen Ensembles tätig, und ist daneben auch als Sologesangslehrer sowie als Dirigent und Komponist tätig. Er hat sich musikwissenschaftlich ausgiebig mit zeitgenössischer Musik beschäftigt, und schreibt momentan an einer Master‐Arbeit über John Cage.


Jean-Christophe Groffe

Jean-Christophe Groffe wurde in Frankreich geboren und lebt heute in der Schweiz. Er studierte zuerst klassische Gitarre, danach Musikwissenschaft in Frankreich. Während des Studiums wurde sein Interesse für die Stimme und besonders für die Vokalpolyphonie geweckt. Sein Interesse gilt besonders der Renaissance- und Barockmusik, weshalb Jean-Christophe Groffe zusätzlich Gesang an der Schola Cantorum Basiliensis studierte.Begeistert von der szenischen Arbeit, wirkte Jean-Christophe Groffe in Paris, Zürich, Basel, Rouen und Tours bei zahlreichen Musiktheaterprojekten als Solist, Ensemblesänger und Chorsänger mit.
Jean-Christophe Groffe, der sich ebenfalls für die Neue Musik des 20. und 21. Jahrhunderts interessiert, ist Mitglied des Ensembles SoloVoices, einem auf zeitgenössische Musik spezialisierten Vokalquartetts. Neben seinen Aktivitäten als Sänger leitet er Chöre in Basel und Umgebung, unterrichtet Gesang an der Allgemeinen Musikschule Muttenz und hält an der Schola Cantorum Basiliensis Referate zum Thema Interpretation französischer Musik. Jean-Christophe Groffe ist Gründer und Leiter des professionellen Ensembles Thélème. Im Zentrum seiner Arbeit steht dabei das Verständnis des künstlerischen und soziologischen Kontextes und der direkte Zugang zu den Quellen. Für ihn ist die Einstellung des Interpreten gegenüber der Musik entscheidend. Er versteht die Musik als zeitgenössisches Objekt und möchte nicht ein vergangenes Universum wiederherstellen.

Gäste

Maurizio Grandinetti
Anne-May Krüger
Syvia Nopper
Olivia Steimel
Christian Zehnder